Narben werden in der Bevölkerung ganz unterschiedlich wahrgenommen: Sie können von einem bewegten Leben berichten, als Ausdruck männlicher Rituale verstanden werden, aber auch als entstellend empfunden werden. Ihre Entstehung liefert gleichzeitig bereits Tipps zur Vermeidung. Vor diesen Hintergründen ist auch die Medizin bemüht, OP-Narben zu minimieren.
Die Entstehung von Narben lässt sich relativ einfach erklären: Kommt es zu einer Verletzung der Haut, beginnt ein schon fast genialer Selbstheilungsprozess. Der Körper beginnt zunächst, die Wunde nach außen zu verschließen, um das weitere Eindringen von Fremdkörpern zu verhindern. Im weiteren Prozess, etwa nach 50 Tagen, werden unter der oberen Hautschicht elastische Fasern gebildet. Nach etwa 3 Monaten hat dieses neugebildete Gewebe bereits 70 Prozent der Festigkeit des ursprünglichen. Dieser Prozess setzt sich weiter fort, und das neue Gewebe passt sich dem Umgebungsgewebe an. Je nach Tiefe und Größe der Wunde bliebt dann eine feine Haarliniennarbe zurück oder eine große, flächige bzw. tiefgehende Narbe. Bei glatten Wundrändern wie einem Schnitt heilt die Narbe schöner ab als bei unregelmäßigen Rändern wie bei Unfällen.
Das Narbengewebe ist allerdings nicht mehr ein 1:1-Ersatz des ursprünglichen Gewebes. Es bräunt anders, es verfügt nicht über Schweißdrüsen und Haare, es ist weniger beweglich, und es kann wuchern. Mangelnde Beweglichkeit und Wucherungstendenzen können besonders bei inneren Narben problematisch werden, etwa an Organen nach einer OP oder bei Vernarbungen durch einen Herzinfarkt.
Vermeidung von Narben durch Schutz vor Verletzungen
Für die Vermeidung von Wunden lassen sich damit zwei wesentliche Tipps und Maßnahmen ableiten: Sofern möglich und sofern Verletzungen absehbar sind, sollte ein entsprechender Hautschutz getragen werden. So werden für die Arbeit in Schlachthöfen beispielsweise feste Kettenhandschuhe getragen. Verantwortungsbewusste Motorradfahrer oder Arbeiter tragen entsprechende Schutzkleidung. Daneben helfen auch andere Schutzmaßnahmen, Verletzungen zu vermeiden, etwa im Umgang mit Feuer oder ätzenden Stoffen. Auch aufgekratzte Pickel, Sonnenbrände und Krankheiten wie Neurodermitis können unschöne Narben hinterlassen. Bei Operationen werden zur Vermeidung von größeren Narben auch neue Techniken eingesetzt, etwa minimalinvasive Eingriffe oder Lasertechnologie.
Um unschöne Narben zu vermeiden, ist es auch wichtig, die Wundheilung zu unterstützen und die Wunde optimal zu versorgen. Die Apothekerinnen und Apotheker der Seeapotheke Hard beraten Sie gerne bezüglich entsprechender Produkte. Bei Problemen mit bereits vorhandenen Narben, etwa wenn diese jucken oder spannen fragen Sie ebenfalls gerne in der Rat & Tat Apotheke nach geeigneten Präparaten.